Mit kreativer Teamarbeit zur Berufswahl von morgen


Zehntklässler*innen verwirklichen ihr Projekt gemeinsam mit Profis in Unternehmen und entdecken dabei Berufsfelder


22.12.2023. Am Freitag, 15. Dezember, präsentierten Schüler*innen der Otto Hahn Realschule die Ergebnisse ihrer sechswöchigen Teamarbeit im Wettbewerb „Schrott wird flott“.

Unter diesem Motto konzipieren Jugendliche in lokalen Unternehmen Fahrzeuge aus Schrott- und Abfallmaterialien und entdecken dabei reale Arbeitswelten sowie die Idee einer zirkulären Wirtschaft.

Junge Menschen für praktische und spannende Lernerlebnisse mit den Profis in Unternehmen zusammenzubringen, ist der Ansatzpunkt der Veranstalter des Projekts: dem Innovationsnetzwerk Energie Impuls OWL e.V. und dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) OWL. In der Zusammenarbeit mit Fachleuten entdecken die Jugendlichen Facetten der Arbeitswelt und werden bei der Umsetzung ihrer Ideen mit professionellem Knowhow sowie Werkzeug- und Maschineneinsatz unterstützt. Das fördert kreative Denkansätze und erschließt die Arbeitswelt als Ermöglichungsraum für eigene Ideen. Denn der Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft braucht kreatives Denken und den Gestaltungswillen junger Menschen. Die Agentur für Arbeit Herford fördert das Berufsorientierungsprojekt.

Die Herausforderung im Wettbewerb „Schrott wird flott“: Ein Fantasie-Fahrzeug soll so konzipiert sein, dass es komplett mit wiederverwendeten Materialien gebaut von einer Rampe aus möglichst schnell durch ein zehn Meter entferntes Tor fährt.

Das Ziel vor Augen entdecken die Jugendlichen Ende Oktober bei der Firma Wachtmann in Herford mögliche Materialien für den Bau ihrer Flitzer. Von Geschäftsführer Michael Diekmann und seinen Kollegen vor Ort erfahren sie dabei einiges über die Eigenschaften und die Verarbeitung von Metallen und erhalten Tipps zur Auswahl ihrer Baumaterialien.

 

Mit geeigneten Schrottteilen in der Hand und ihren Ideen im Kopf geht es anschließend zu den Herforder Elektromotorenwerken. Dort inspiziert der technische Ausbildungsleiter Andre Schwermer gemeinsam mit zwei Auszubildenden die Materialien. Begleitet von Tipps und Anregungen der Profis geht es nun an den Bau: Inmitten des betrieblichen Tagesgeschäfts bohren, schrauben, sägen und hämmern die Schüler*innen, bedienen die Biegemaschine und nieten verschiedene Bauteile ihrer Fahrzeuge zusammen – und bekommen so einen realen Einblick in die Tätigkeiten der angehenden Industrie- und Zerspanungsmechaniker und die Arbeitsatmosphäre vor Ort.

Nachdem das Design zu guter Letzt im schuleigenen Technikraum mit verschiedensten Materialien, wie etwa Plastikflaschen und Folien aus dem Gelben Sack verfeinert ist, geht es schließlich um die Plätze auf dem Treppchen: Prämiert wird am 15. Dezember nicht nur der schnellste Flitzer, sondern auch das kreativste Design.

Dafür geht es wieder raus aus der Schule und rein in die Praxis: diesmal in die RecyclingBörse Herford. Dort entdecken die Jugendlichen gemeinsam mit Mitarbeiter Hans Engels die Möglichkeiten der Wiederverwendung und Wiederaufbereitung, etwa in der hauseigenen Fahrradwerkstatt. Anschließend geht es an die Rampe: Das schnellste Fahrzeug kommt nach nur 3,1 Sekunden ins Ziel. Den Designpreis gewinnt das Team, das ihr Fahrzeug nicht nur mit einer Unterbodenbeleuchtung versehen hat, sondern diese auch mit Mini-Solarpanels betreibt, die auf der Oberseite montiert sind. Die Entscheidungen sind knapp, denn alle Fahrzeuge schaffen es mindestens einmal durch das Zieltor zu fahren.

„Die Kreativität der Jugendlichen bestaunen wir jedes Mal aufs Neue“, ist Projektleiterin Monika Pieper begeistert. „Eigene Ideen zu entwickeln und gemeinsam mit einem Team umzusetzen ist eine wichtige Erfahrung. Die Möglichkeit dazu finden sie in der Arbeitswelt. Dort können die Jugendlichen ihre Zukunft aktiv mitgestalten.“ Unter dem Motto Mitgestalten wurden auch die Preise an die siegreichen Teams vergeben: sie gewannen nicht nur Pokale, sondern unterstützen durch ihre Erfolge auch Projekte mit globaler Reichweite, wie etwa die Alphabetisierung von Frauen in der Sahelzone und das Pflanzen von Bäumen für die Förderung des Klimaschutzes.

 

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